Bundesfamilienministerin Lisa Paus besucht den Kiezanker 36

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Im Mai belegte das Berliner Kitanetzwerk Kiezanker 36 einen zweiten Platz beim Deutschen Kita-Preis. Auf der Preisverleihung sprachen Vertreter*innen des Bündnisses mit Gastgeberin Lisa Paus über die besonderen Herausforderungen in ihrem Kiez und luden sie spontan zu einem Besuch ein. Nun kam die Bundesfamilienministerin der Einladung nach: Am Freitag machte sie sich persönlich ein Bild von der Situation vor Ort. 

In einer Gesprächsrunde im Familien- und Nachbarschaftszentrum Kiezanker 36 tauschte sich Lisa Paus mit Leiterin Esther Borkam und weiteren Bündnis-Mitgliedern zur Situation im Kreuzberger Wrangelkiez aus. Die Akteur*innen schilderten, wie sich die Lage vor Ort verändert hat und gaben einen Einblick in aktuelle und geplante Projekte, mit denen das Bündnis den sich zuspitzenden Herausforderungen begegnet. Anschließend folgte ein gemeinsamer Spaziergang durch den Kiez, der entlang des Görlitzer Parks in zwei Kinderläden aus dem Netzwerk führte.

Pädagogische Arbeit unter besonderen Bedingungen 

Der Wrangelkiez ist bunt und kreativ, aber auch von Gentrifizierung und Verdrängung geprägt. Viele der für Kreuzberg typischen Kinderläden sind von stark steigenden Mieten betroffen, einige stehen vor der Schließung – darunter auch eine der am Freitag besuchten Einrichtungen. Die pädagogischen Fachkräfte und Kinder beschäftigt im Kita-Alltag immer wieder die Frage, wie sie mit Obdachlosigkeit, Drogenkonsum oder vermüllten Spielplätzen umgehen. Auch die Pläne des Berliner Senats zum Görlitzer Park sind aktuell Thema vor Ort: Der Park soll nachts geschlossen werden, um die Kriminalität und den Drogenhandel in der Anlage einzudämmen. Viele Anwohner*innen sorgen sich, dass sich die Probleme dadurch nicht lösen werden, sondern zunehmend in ihre Wohnviertel verlagern. 

Das Kitanetzwerk Kiezanker 36 setzt sich seit 2018 für Zusammenhalt und Solidarität im Wrangelkiez ein. Ziel ist es, gemeinsam mit allen Anwohner*innen kindgerechte öffentliche Räume zu gestalten und zu erhalten. Schon die Jüngsten wirken aktiv mit und werden in ihren Rechten gestärkt. Im neuen Projekt „Unter den Teppich gekehrt“ arbeitet das Bündnis zum Beispiel mit den Kindern als Expert*innen ihres Kiezes auf, wie man am besten mit Menschen unter Drogeneinfluss oder Überbleibseln des Drogenkonsums auf Spielplätzen umgeht. 

Mehr über die ausgezeichnete Arbeit des Bündnisses erfahren Sie hier