Unsere Auszeichnung für Kitas und lokale Bündnisse für frühe Bildung würdigt auch gute Prozesse und nicht ausschließlich gute Ergebnisse. Sie berücksichtigt zudem die unterschiedlichen Rahmenbedingungen, in denen Kinderbetreuung stattfindet.
Die Zusammenarbeit von Kita-Teams oder in lokalen Bündnissen ist dann gut und lebendig, wenn sie kontinuierlich reflektiert und weiterentwickelt wird. Ein gemeinsames Konzept wird im Dialog mit Kindern, Eltern und Partnern aus dem Sozialraum beständig weiterentwickelt. Die Beteiligten schaffen so Strukturen, die Lernen ermöglichen und sprechen auch darüber, was das gemeinsame Lernen womöglich behindert.
Wir zeichnen deshalb Kitas und Bündnisse aus, für die Qualitätsentwicklung nie beendet ist und die sich als lernende Organisation begreifen.
Jede Kita und jedes lokale Bündnis arbeitet unter anderen Bedingungen: Kinderbetreuung in Städten findet in einem anderen Kontext als auf dem Land statt. Auch Personal- und Raumsituationen sind oft unterschiedlich, genauso wie familiäre und soziokulturelle Umfelder oder gesetzliche Vorgaben. Kitas und lokale Bündnisse finden auf diese Unterschiede eigene Antworten in Form von pädagogischen oder organisationsbezogenen Schwerpunkten.
Wir zeichnen deshalb Kitas und lokale Bündnisse aus, die ihre Arbeit an den jeweiligen Bedingungen vor Ort orientieren.
Kitas und lokale Bündnisse sollen dazu beitragen, dass jedes Kind mit seinen individuellen Voraussetzungen seine Potentiale entwickeln und an der Gemeinschaft teilhaben kann.
Ziel pädagogischen Handelns ist es, das Kind in seiner Lebenswelt zu achten, vorurteilsbewusst wahrzunehmen und es bei der Erforschung der Welt zu unterstützen. Dafür braucht es ein Umfeld, das dies ermöglicht.
Wir zeichnen deshalb Kitas und Bündnisse aus, die ihr Handeln konsequent am Kind ausrichten und den unterschiedlichen Lebenswelten von Kindern und ihren Familien Rechnung tragen.
Um spezifische Bedürfnisse, Möglichkeiten und Herausforderungen zu erkennen, analysieren Kita-Teams und die Mitglieder lokaler Bündnisse die Lebenswelten von Kindern und Familien in ihrem jeweiligen Umfeld. Sie nutzen den Sozialraum bewusst für ihre Arbeit und bringen sich in ihr Umfeld ein, um für die Kinder eine stabile Umgebung zu schaffen und ihre Erfahrungswelt zu erweitern.
Wir zeichnen deshalb Kitas und lokale Bündnisse aus, die den Sozialraum als Ressource in ihre Arbeit einbeziehen und Beziehungen über eine einzelne Einrichtung oder einzelne Bildungsangebote hinaus knüpfen.
Gute Qualität in der frühen Bildung braucht Mitwirkung: Kinder lernen, indem sie sich in die Gemeinschaft einbringen und so Anerkennung erfahren. Erzieherinnen, Erzieher und Eltern können nur dann erfolgreich an einer gemeinsamen Qualitätsentwicklung mitwirken, wenn sie ihre Perspektiven einbringen und an wesentlichen Entscheidungen beteiligt sind. Mitwirkung ist auch bei der Zusammenarbeit in lokalen Bündnissen zentral: Nur wenn eine breite Beteiligung möglich ist, können Vorhaben entstehen, die von vielen mitgetragen werden.
Wir zeichnen deshalb Kitas und lokale Bündnisse aus, die Unterschiede wertschätzen und für die Partizipation bedeutsam ist – sowohl in der täglichen Arbeit als auch in der Weiterentwicklung der Kita oder des Bündnisses.