Preisträger 2018

Die Preisträger des ersten Deutschen Kita-Preises wurden am 2. Mai 2018 in Berlin bekannt gegeben. Die Auszeichnung ist mit insgesamt 130.000 Euro dotiert und wird in den Kategorien „Kita des Jahres" und „Lokales Bündnis für frühe Bildung des Jahres" verliehen. Jeweils 25.000 Euro gehen an die Erstplatzierten und jeweils 10.000 Euro an die vier Zweitplatzierten in beiden Kategorien.

Die Bewerbungsphase für den zweiten Deutschen Kita-Preis läuft noch bis zum 31. August 2018. Kitas und lokale Bündnisse für frühe Bildung können sich über das Bewerbungsportal auf die Auszeichnung bewerben. 

Kita des Jahres 2018

Familienzentrum Ludwig-Uhland-Straße
(Stadt Maintal), Maintal

Jurybegründung – das zeichnet diese Kita aus:

  • In der Kita wird ein Bild vom Kind gelebt, das gleich eines Schatzsuchers, bestrebt ist, sich eigenständig die Welt zu erschließen: Fachkräfte und Kinder gestalten gemeinsam Lernprozesse 
  • Die Kita folgt einem modernen und stärkeorientierten Bildungsverständnis, indem Integration und die Förderung von Begabungen ein selbstverständlicher Bestandteil ist
  • Mit passenden Methoden und einem außerordentlichen Gespür finden die Fachkräfte heraus, was Familien und ihre Kinder brauchen: was es im Sozialraum noch nicht gibt, erschafft dieses Kita-Team neu
  • Themen werden innerhalb der Kindergemeinschaft so aufbereitet, dass auch geflüchtete Kinder und ihre Familien professionell und emphatisch unterstützt werden, wie zum Beispiel „die Sache mit der Angst“
  • Das Kitateam ist aufgeschlossen und voll von unbändiger Lernfreude
  • Regelmäßig stattfindende Teamreflexion wird unter anderem angereichert durch Impulse von gemeinsamen Bildungsreisen ins Ausland
  • Das multiprofessionelle Kita-Team übersetzt theoretische Eindrücke in hochwertige pädagogische Praxis und stellt Kinder und ihre Familien mit all ihren Facetten und Bedürfnissen in den Mittelpunkt

 

Zweitplatzierte in der Kategorie „Kita des Jahres 2018"

Johanniter-Kita Ackerstraße
(Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. – Regionalverband Rhein.-/Oberberg), Bergneustadt

Johanniter-Kita Ackerstraße (Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. – Regionalverband Rhein.-/Oberberg), Bergneustadt
© DKJS / Piero Chiussi

Jurybegründung – das zeichnet diese Kita aus:

  • Hier werden die Stärken von Kindern gestärkt und ihre Schwächen geschwächt
  • Eltern werden systematisch und verbindlich in die Qualitätsentwicklung der Kita eingebunden
  • Kinderorientierung und Sozialraumorientierung sind besonders gut verknüpft
  • Auch der Träger sieht sich selbst als lernende Organisation und beschränkt sich nicht darauf, den Kitas die Möglichkeit zur Qualitätsentwicklung zu geben 
  • Die Kita reagiert auf das starke soziale Gefälle im Sozialraum mit passenden und auch generationenübergreifenden Angeboten
  • Das Beschwerdemanagement für Kinder und Eltern ist proaktiv ausgerichtet und lösungsorientiert

Kita Menschenskinder
(menschenskinder-berlin gGmbH), Berlin

Kita Menschenskinder (menschenskinder-berlin gGmbH), Berlin
© DKJS / Piero Chiussi

Jurybegründung – das zeichnet diese Kita aus:

  • Kinder, Eltern und das gesamte Team gestalten den Kita-Alltag gemeinsam
  • Alle Kinder – auch die jüngsten – werden in ihrer Selbstbestimmung respektiert und unterstützt
  • Es gibt eine ausgeprägte Familienorientierung sowie einen professionellen Zugang zu Elternarbeit, zum Beispiel durch Familienräte
  • Die herausfordernde räumliche Situation der Containerlösung wird als Chance begriffen: „Geht nicht, gibt's nicht“
  • Alle werden regelmäßig im Qualitätsentwicklungsprozess einbezogen: Es gibt keine Angst vor negativen Rückmeldungen, sondern alle Sichtweisen werden begrüßt
  • Das gesamte Team lebt authentisch vor, wie respektvoll miteinander umgegangen wird, was sich auf die Beziehung zwischen den Kindern und ihren Familien auswirkt
  • Das Kitateam engagiert sich zudem im politischen Raum für die Verbesserung der Rahmenbedingungen, unter denen Kindertagesbetreuung stattfindet

AWO Kindertagesstätte „Hanna Lucas“
(Arbeiterwohlfahrt Ortsverein Wedel e. V.), Wedel

Jurybegründung – das zeichnet diese Kita aus:

  • Kinderbeteiligung wird hier großgeschrieben, zum Beispiel durch einen Kinderrat
  • Pädagogische Fachkräfte sind tatsächlich Mitlernende und Mitgestaltende des Bildungsprozesses zwischen Kindern und Fachkräften
  • Die heilpädagogische Arbeit wird in den Kita-Alltag integriert und ist so einfühlsam und kindorientiert, dass sie tatsächlich Inklusion statt nur Integration ermöglicht
  • Die Qualifikationen aller Mitarbeitenden werden gewinnbringend eingesetzt und kontinuierlich weiterentwickelt sowie für Beratungen genutzt
  • Das Kita-Team setzt sich zudem für verbesserte Rahmenbedingungen im kommunalpolitischen Raum ein

Evangelische Kindertageseinrichtung Uphof
(Evangelischer Kirchenkreis Hamm), Hamm

Jurybegründung – das zeichnet diese Kita aus:

  • Diese Kita verbindet vorbildhaft MINT mit digitalen Technologien
  • Die Bildungsangebote sind vielfältig und kreativ und gehen von den Bedürfnissen und Ideen der Kinder aus  
  • Kinder experimentieren, erforschen und entdecken und dies nicht nur innerhalb der Kita, sondern vor allem auch bei vielfältigen Ausflügen und Erkundungstouren in der Umgebung gemeinsam mit ihren Erzieherinnen und Erziehern
  • Die Kita zeigt beispielhaft wie Räume mit Werkstätten, Ateliers, Spiegelkabinetts und Zauber- und Wunderkammern gestaltet werden können

 

Lokales Bündnis für frühe Bildung des Jahres 2018

Projektgruppe Quartiersbildungszentrum Blockdiek
Bremen

Jurybegründung – das zeichnet dieses Bündnis aus:

  • Jahrelanges hohes Engagement und Leidenschaft über unterschiedliche Professionen hinweg
  • Beteiligt am Bündnis sind alle, die im Ortsteil mit Kindern und deren Eltern arbeiten
  • Die Angebote orientieren sich am alltäglichen Bedarf der Familien vor Ort und werden ständig angepasst
  • Es besteht eine hohe Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit dem eigenen Quartier durch Feste, Elterncafés, Deutsch- oder Kochkurse
  • Regelmäßige Verbesserung der Angebote und der Zusammenarbeit der Bündnispartner durch ein Monitoring der Ziele und Angebote und tiefer gegenseitiger Solidarität
  • Die Zusammenarbeit ist von einem hohen Maß an Flexibilität mit gleichzeitiger Verlässlichkeit geprägt

 

Zweitplatzierte in der Kategorie „Lokales Bündnis für frühe Bildung des Jahres 2018"

Gemeinde Kyffhäuserland
Kyffhäuserland

Gemeinde Kyffhäuserland, Kyffhäuserland
© DKJS / Piero Chiussi

Jurybegründung – das zeichnet dieses Bündnis aus:

  • Ein Lehrstück der Demografieentwicklung 
  • Kindorientierung und nachhaltige Dorfentwicklung werden hier vereint
  • Die Bündnispartner nehmen die gemeinsame Verantwortung wahr, einkommensunabhängige Entwicklungsmöglichkeiten für alle Kinder zu bieten
  • Die Bündnispartner sind vereint durch die Überzeugung, dass Kinder vielfältige und anregende außerschulische Lernorte brauchen
  • Alle Beteiligten werden kompetenzorientiert eingebunden und fühlen sich persönlich aufgefordert, ein gutes Vorbild für „ihre“ Kinder zu sein

Netzwerk der Herner Familienzentren
Herne

Netzwerk der Herner Familienzentren, Herne
© DKJS / Piero Chiussi

Jurybegründung – das zeichnet dieses Bündnis aus:

  • Großes und professionell aufgestelltes Bündnis mit 59 Bündnispartnern und 1.000 pädagogischen Fachkräften aus Kita und Schule
  • Bottom-up: Die in den Einrichtungen erkannten Bedarfe von Kindern und Familien bilden die Grundlage für das Bündnis
  • Eine besondere Kooperationsqualität, in dem die Bündnispartner herkömmliche Konkurrenzen überwinden: das Bündnis wird trägerübergreifend verantwortet
  • Innovativ und reflektiert werden ganz im Sinne der vielfältigen Bedürfnisse der Familien neue Angebote, wie beispielsweise Projekte für Väter, geschaffen

Christliches Kinderhaus Ankerplatz
Zethau

Jurybegründung – das zeichnet dieses Bündnis aus:

  • Das Kinderhaus entwickelt das Dorf: Gute kindorientierte Arbeit ist der Impuls für die Stärkung einer stabilen Zivilgesellschaft im ländlichen Raum
  • Junge und ältere Bürgerinnen und Bürger finden hier passende und vielfältige Angebote
  • Das Kinderhaus als zentraler Schauplatz im Dorf und Anlaufstelle auch für zugezogene Dorfbewohnerinnen und -bewohner
  • Die gegenseitige Verantwortung, die nicht am Gartenzaun endet und das Wissen, dass es neben vielen Kindern eben auch gute Bildungsangebote braucht, hält die Bürger zusammen

Bildungshaus Rehburg-Loccum
Rehburg-Loccum

Jurybegründung – das zeichnet dieses Bündnis aus:

  • Handlungsmut der Beteiligten, trotz negativer demografischer Entwicklung bewusst in die Qualität von Bildung zu investieren
  • Die kraftvolle Vision des jungen Bündnisses soll durch den Deutschen Kita-Preis bestärkt und ermutigt werden, Bestehendes auszubauen und strukturell zu verankern
  • Kitas und Schulen suchen gemeinsam mit der kommunalen Verwaltung selbstbestimmt nach Möglichkeiten, sich im Interesse der Kinder zu verändern
  • Mit einer bewundernswerten Selbstverständlichkeit werden Familienfreundlichkeit und eine starke Elternbeteiligung gelebt

 

Publikumspreis

Kindertagesstätte Reidekäfer
(Jugendwerkstatt „Frohe Zukunft“ Halle-Saalekreis e. V.), Halle (Saale)

Kindertagesstätte Reidekäfer (Jugendwerkstatt „Frohe Zukunft“ Halle-Saalekreis e. V.), Halle (Saale)
© DKJS / Piero Chiussi
  • rund 50.000 Eltern haben auf Eltern.de abgestimmt,
  • das Ergebnis floß als eine vollwertige Stimme in das abschließende Jury-Voting mit ein,
  • mehr als 9.000 Stimmen gingen an die Kita Reidekäfer aus Halle,
  • die Kita Reidekäfer kann sich auf ein großes Überraschungspaket freuen.