In diesem Jahr wird der Deutsche Kita-Preis 5 Jahre alt – und wie es sich für einen Geburtstag gehört, möchten wir das Jubiläum gemeinsam mit Ihnen gebührend feiern! Seit den Anfängen der Auszeichnung erreichten uns rund 7.000 inspirierende Bewerbungen von Kitas und lokalen Bündnissen aus ganz Deutschland. Mit der diesjährigen Preisverleihung kommen wir auf 50 ausgezeichnete Preisträger aus allen Durchgängen und haben insgesamt 650.000 Euro für gute Qualität in der frühen Bildung vergeben. Die große Jubiläumsfeier des Deutschen Kita-Preises fand am 16. Mai in Berlin statt. Den Livestream zur 5. Preisverleihung können Sie sich hier noch einmal ansehen. Alle Grußbotschaften an unsere diesjährigen Finalist*innen aus den Landesministerien und Staatskanzleien finden Sie hier.
Rückblick auf 5 Jahre Deutscher Kita-Preis
Jubiläumsfilm zum 5. Geburtstag des Deutschen Kita-Preises | ©DKJS/ J. Erlenmeyer und N. Götz
Interview-Special mit Andreas Knoke
Interview zum 5-jährigen Jubiläum des Deutschen Kita-Preises mit Andreas Knoke, Abteilungsleiter Programme bei der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung | ©DKJS
Die Reise „Deutscher Kita-Preis“ beginnt – Auszeichnung wirkt lange nach
Die Kita Menschenskinder aus Berlin
Während der Bewerbungs- und Nominierungsphase vor 5 Jahren fand der Alltag der Kita Menschenskinder in Berlin – zweitplatzierte „Kita des Jahres“ 2018 - in einem Container statt. Das eigentliche Kita-Gebäude wurde langwierig und aufwendig kernsaniert. Doch das ist zum Glück Geschichte. Für die neue Ausstattung kam das Preisgeld genau zum richtigen Zeitpunkt, es floss insbesondere in einen Snoezelraum.
Neben dem Preisgeld ist aber vor allem die Wertschätzung in Erinnerung geblieben: „Es tat gut, auch mal öffentlich zu hören, dass wir hier gute Arbeit leisten“, so Kita-Leiterin Eva Messlin. Zudem sorgte der Deutsche Kita-Preis für einige öffentliche Aufmerksamkeit und die Mitarbeitenden der Kita wurden im Anschluss an die Preisverleihung vermehrt Ansprechpartner*innen für Vernetzungen, interessante Projekte und einen qualitativen Austausch mit anderen Institutionen. „Uns ist dies schon immer wichtig gewesen und wir waren auch schon vor der Nominierung stets aktiv dabei, uns zu beteiligen, die Qualität der pädagogischen Arbeit in Kitas zu verbessern, gute Praxis öffentlich zu machen. Man kann aber sagen, dass die erfolgreiche Teilnahme am Deutschen Kita-Preis dies noch begünstigt hat“, beschreibt Eva Messlin die Wirkung des Deutschen Kita-Preises. Auch einen neuen Mitarbeiter hat die Auszeichnung der Kita gebracht. Er googelte „beste Kita in Berlin“ und fand so die Menschenskinder.
Die Reise geht weiter - Familienzentrum Ludwig-Uhland-Straße in Maintal
Leider machte Corona die Umsetzung der Pläne der allerersten „Kita des Jahres“ lange nicht möglich. Doch im Herbst 2022 soll es für das gesamte Team des Familienzentrums Ludwig-Uhland-Straße in Maintal endlich nach Schweden auf Bildungsreise gehen. Ein schöner Abschluss für die „Reise“ Deutscher Kita-Preis für alle Beteiligten. Auch die Leiterin der Einrichtung, Gabriele Steltner-Merz, berichtet von öffentlicher Aufmerksamkeit nach der Auszeichnung. „Der Preis brachte uns große Anerkennung unserer pädagogischen Arbeit, das war wichtig für unseren Stadtteil und ist es immer noch“, berichtet sie. Bis heute werden die Mitarbeitenden für Hospitationen oder zu Fachthemen angefragt.
„Der Preis brachte uns große Anerkennung unserer pädagogischen Arbeit, das war wichtig für unseren Stadtteil und ist es immer noch.“
Gabriele Steltner-Merz, Kita-Leiterin
Eine Herausforderung, die sich lohnt
Die Preisträger sind sich einig: Die Bewerbung ist eine große Herausforderung, die aber angegangen werden sollte. „In jedem Falle lohnt sich eine Bewerbung, um die eigenen pädagogischen Entwicklungen von außen betrachten zu lassen“, beschreibt Gabriele Steltner-Merz die Wirkung der Bewerbung auf die eigene Arbeit. Auch Eva Messlin beschreibt den gesamten Prozess „wie eine interne und externe Evaluation zusammen“. Besonders der Austausch mit den Expert*innen war für alle Beteiligten sehr intensiv und wertvoll. So ist die Bewerbung zugleich eine große Hilfe, sich eingehend mit wichtigen Themen auseinanderzusetzen und Dinge weiterzuentwickeln. Und ein Rat an zukünftige Bewerber*innen? „Bleibt authentisch, verstellt euch nicht“, motiviert Eva Messlin.
Preisträger des Deutschen Kita-Preises 2018 in der Kategorie „Kita des Jahres“: Kita Menschenskinder aus Berlin | ©DKJS/ J. Erlenmeyer & N. Götz
Von der Bewerbung in letzter Sekunde zur
„Kita des Jahres“
Katholisches Familienzentrum - Kindertagesstätte St. Sebastian aus Eppertshausen
2019 wurde die katholische Kindertagesstätte St. Sebastian aus Eppertshausen „Kita des Jahres“. Die Jury stellte in der Begründung damals besonders heraus, wie sich Fachkräfte, Leitung und Träger gemeinsam für die Weiterentwicklung der Qualität einsetzen – unter starker Beteiligung der Kinder und seit nunmehr über 40 Jahren. Da verwundert es nicht, dass natürlich auch die Kinder an der Entscheidung, wofür denn das Preisgeld eingesetzt wird, beteiligt wurden. Wie ihre Entscheidung ausgefallen ist, welche Momente ganz besonders in Erinnerung geblieben sind und warum sich eine Bewerbung auf jeden Fall lohnt, berichtet Kita-Leiterin Veronique Braun im Interview.
2019 wurden Sie „Kita des Jahres“ – was ist seitdem passiert? Wie wurde oder wird das Preisgeld eingesetzt?
Wir haben in der Gemeinde und den umliegenden Orten viel Anerkennung bekommen. Bis zu einem Jahr nach der Preisverleihung waren regelmäßige Besuche von Journalist*innen an der Tagesordnung. Auch Fachkräfte, Leitungen, Trägervertreter*innen und Ausbildungsstätten aus der Region informierten sich über unsere Arbeit. Es sind tolle, nachhaltige Netzwerke entstanden.
Die Entscheidung, wofür das Preisgeld ausgegeben werden soll, haben wir in einer Konferenz gemeinsam mit den Kindern, Eltern und Fachkräften gefällt. Alle durften Ideen und Wünsche einbringen und wir haben gemeinsam abgestimmt. Viele nachhaltige Spielmaterialien, wie zum Beispiel ein Experimentiertisch für die Forschergruppe oder ein großes Spielhaus als Rückzugsort für die Kinder wurden realisiert. Für die Fachkräfte und zur Versüßung bei Entwicklungsgesprächen gibt es nun einen Kaffeeautomaten.
„Die Entscheidung, wofür das Preisgeld ausgegeben werden soll, haben wir in einer Konferenz gemeinsam mit den Kindern, Eltern und Fachkräften gefällt.“
Veronique Braun, Kita-Leiterin
Welcher Moment ist Ihnen während des gesamten Bewerbungs-Prozesses – von Abgabe des Motivationsschreibens bis hin zur Preisübergabe – besonders im Gedächtnis geblieben?
Wir haben unsere Bewerbung kurz vor 24 Uhr am letzten Tag der Bewerbungsfrist abgeschickt. Das wird mir immer in Erinnerung bleiben! Zur Preisverleihung nach Berlin ist dann fast das gesamte Kita-Team angereist. Unser Träger hat uns alle dafür freigestellt und unsere Kinder und Eltern haben in unserer Abwesenheit die Kita geschmückt und uns mit einer großen Party willkommen geheißen! Es war einfach fantastisch!
Was würden Sie zukünftigen Bewerber*innen für den Deutschen Kita-Preis mit auf den Weg geben? Warum lohnt sich eine Bewerbung?
Es lohnt sich für die Anerkennung der Professionalität unserer Arbeit zu werben. In den Augen der Gesellschaft werden Kindertageseinrichtungen noch nicht als Bildungseinrichtungen anerkannt. Der Deutsche Kita-Preis und die dazugehörige mediale Aufmerksamkeit helfen dieses Bild ein Stück weit zu verändern und die Qualität unserer Arbeit aufzuzeigen.
Gemeinsam stark für die Kinder in Tarp
Der BildungsCampus Tarp
„Gemeinsam schaffen wir das, gemeinsam machen wir das Beste draus“, besser als Judith Detlefsen, Koordinatorin des BildungsCampus in Tarp, kann man die Zusammenarbeit des „Lokalen Bündnisses für frühe Bildung des Jahres 2021” wohl nicht beschreiben. Denn ganz im hohen Norden, unweit von Flensburg, liegt ein besonderer Ort, in dem Zusammenarbeit für ein gutes Aufwachsen der Kinder großgeschrieben wird. Der BildungsCampus war 2019 bereits unter den zehn Finalisten des Deutschen Kita-Preises und 2021 war es dann soweit – es folgte die Auszeichnung zum „Lokalen Bündnis des Jahres 2021“. Die Freude war riesengroß. Doch was macht Tarp eigentlich zu einem so besonderen Bündnis?
Mit dem Spielmobil alle zusammenbringen
„Wenn es um die Kinder geht, ziehen alle in Tarp an einem Strang”, so Judith Detlefsen. Geht es um das gute Aufwachsen der Kinder, so finden alle Beteiligten immer kreative und pragmatische Lösungen. Das merkt man sofort, wenn man sich die Projekte in der kleinen Gemeinde ansieht, die durch den BildungsCampus realisiert werden. Da ist zum Beispiel das Spielmobil – entstanden aus der Idee einen ungezwungenen Treffpunkt für Familien zu schaffen. Mit einem Bollerwagen ging es auf die Spielplätze. Und mit jeder Woche kamen mehr Kinder, mehr Familien. Es wurde sich ausgetauscht, ein Buffet aus kleinen Snacks zusammengestellt und die Kinder konnten betreut spielen. Der Spielplatz – der vorher eher verwaist war – wurde zum Raum der Begegnung. Im Winter gab es Stockbrot am Lagerfeuer oder es gab Spieletage in den Senioreneinrichtungen. Der Bollerwagen reichte schon lang nicht mehr aus. Die pädagogischen Fachkräfte, die das Projekt betreuen, fuhren inzwischen mit ihren privaten Fahrzeugen zu den Spielplätzen.
Mit bunten Basteltüten gegen den Corona-Blues
Doch mit Corona endeten die wöchentlichen Begegnungen auf den Spielplätzen und die Treffen zwischen Jung und Alt in den Senioreneinrichtungen. Das Projekt Spielmobil musste pausieren. Eine neue Idee, wie man den Kindern und ihren Familien durch die schwierige Zeit helfen kann und nicht den Kontakt verliert, gab es aber schnell: Basteltüten – gefüllt mit Bastelmaterialien und Anleitungen, Rezepten, Geschichten und kleinen Experimenten oder auch Anregungen zum Rausgehen. Die kleinen Tüten wurden schnell zum Renner unter den Familien. Abgeholt werden können sie ganz coronakonform am Fenster des Büros der Koordinatorin auf dem BildungsCampus. Ein kleines Treppchen steht davor – damit auch die Kleinsten vorbeikommen und sich „ihre“ Tüte abholen können. Die Bastelanleitungen werden von den Jugendlichen der Gemeinde gemeinsam mit Seniorinnen und Senioren aus den Einrichtungen erstellt. Es sind also wieder alle einbezogen, alle ziehen an einem Strang und machen das Beste aus der Situation.
Und jetzt, wo es wärmer wird, soll es endlich wieder auf die Spielplätze gehen. Ein neues Spielmobil steht bereit – auch dank des Preisgeldes müssen die Fachkräfte nun nicht mehr ihre Privatfahrzeuge für den Transport nutzen. Ein VW Caddy: Bunt designt, mit ganz viel Platz für Spielsachen, Feuerkorb und alles, was es braucht, für einen tollen gemeinsamen Nachmittag.
„Bewerbt euch!“
Eine Bewerbung für den Deutschen Kita-Preis kann Judith Detlefsen allen Beteiligten an Initiativen oder Fachkräften in den Einrichtungen nur ans Herz legen. Von den Erfahrungen und den Bewertungen der eigenen Arbeit können alle nur profitieren. Besonders der wertschätzende Umgang mit den Bewerber*innen ist ihr im Gedächtnis geblieben: „Das Schlimmste was passieren kann, ist eine gute Bewertung. Die Arbeit, die in die Bewerbung gesteckt wird, lohnt sich – auch wenn man am Ende vielleicht nicht unter den Preisträgern ist.“
Bündnis-Koordinatorin Judith Detlefsen zum Deutschen Kita-Preis
©DKJS/BildungsCampus Tarp
„Mut haben, durchhalten und einfach machen!“ – Warum sich eine Bewerbung für den Deutschen Kita-Preis immer lohnt
Lokales Bündnis für Familie Uecker-Randow aus Torgelow
„Der Deutsche Kita-Preis ist immer noch sehr präsent – sowohl bei den Bündnispartner*innen als auch bei den Fachkräften in den Kitas“, ist das Erste, was Peter Fels, Koordinator des Bündnisses für Familie Uecker-Randow, sagt, wenn er nach dem Deutschen Kita-Preis gefragt wird. Das Bündnis wurde im Jahr 2020 mit dem zweiten Platz ausgezeichnet. Die Arbeit des Netzwerks war schon immer durch seine Lage nah an der polnischen Grenze gekennzeichnet. Freundschaft über Landesgrenzen hinweg und Weltoffenheit werden gefördert. So liegt es fast auf der Hand, dass auch das Preisgeld in ein solches Projekt fließt. Genauer gesagt in ein Umweltbildungsprojekt zwischen den Gemeinden Drögeheide auf der deutschen und Nowe Warpno auf der polnischen Seite. Mit dem Preisgeld konnte ein neuer Waldspielplatz für die Kinder umgesetzt werden. Durch Corona gab es ein paar Verzögerungen, doch im Sommer 2022 soll es nun endlich soweit sein und Eröffnung gefeiert werden.
„Anspruchsvolle Bewerbung, aber es lohnt sich“
Erinnert sich Peter Fels an die Bewerbungsphase, denkt er auch an einige Anstrengungen. Vor allem ist er aber froh und dankbar, dass sie die Bewerbung durchgezogen und nicht aufgegeben haben. Dabei wurden die Beteiligten auch immer wieder durch die Mitarbeitenden des Deutschen Kita-Preises bestärkt. „Als die Interviews für die zweite Runde beendet waren, saßen wir noch alle beisammen und haben gemeinsam gegessen. Das war schon ein bewegender Moment, auch weil wir gemerkt haben, was wir da eigentlich alles machen und schaffen“, denkt Peter Fels zurück. Besonders gewinnbringend war für ihn und seine Kolleg*innen die Reflexion, die im Bewerbungsprozess stattfindet. Dieser Blick von außen eröffnet ganz neue Perspektiven, denn nach vielen Jahren der Bündnisarbeit bleibt es nicht immer aus, dass man in einen Trott verfällt. So wurde den Beteiligten zum Beispiel klar, dass die großen Fragen der Zeit so unterschiedliche Antworten haben können, wie es unterschiedliche Bündnispartner*innen gibt. Dies ergibt sich aber auch aus der Heterogenität der Eltern und Kinder und aktuell auch aus ihren Herkunftsländern und ihrer Religion. Eine ganz neue Perspektive war für Peter Fels zudem, „dass die Beteiligung der Kinder zu allen sie betreffenden Lebensumständen schon in der Kita anfangen muss - zur Bereicherung aller und zur Herausbildung gestandener Persönlichkeiten“. Um auch in Zukunft immer wieder neue Perspektiven in die Arbeit einfließen zu lassen, findet jetzt alle zwei Jahre eine Supervision in Uecker-Randow statt. Der Deutsche Kita-Preis wirkt nach, auch die Trophäe steht noch immer für alle sichtbar im Schaufenster. Was Peter Fels zukünftigen Bewerber*innen mit auf den Weg geben würde? Ganz klar: „Mut haben, durchhalten und einfach machen!“
Von großen Emotionen & Freudentränen
Die Integrative Sprach-Kita „Villa Sonnenschein“ aus Oranienbaum-Wörlitz
2021 wurde die Integrative Sprach-Kita „Villa Sonnenschein“ in Oranienbaum-Wörlitz erstplatzierte „Kita des Jahres“. Fragt man Ramona Mücke, Leiterin der Kindertagesstätte, nach dem Deutschen Kita-Preis, beschreibt sie den Erhalt der Auszeichnung als überwältigend und das wohl emotionalste Ereignis der Kita-Geschichte. Für die Jury war die „Villa Sonnenschein“ vor allem ein beeindruckendes Beispiel für eine gelebte Gemeinschaft und ein stärkendes Miteinander aller Kinder und Erwachsenen. Welche Momente Ramona Mücke aus der Zeit der Bewerbung bis zur Preisverleihung besonders in Erinnerung geblieben sind, hat sie uns berichtet:
Die gesamte Zeit ist noch immer sehr gegenwärtig. Wir können rückblickend sagen, dass die Intensität, mit der man sich selbst und seine Arbeit reflektiert, besonders effektiv war. Die Zeit vom „Schau doch, alles was auf der Bewerberliste steht, machen wir bereits! Lasst uns mitmachen!“ bis hin zum „… und der Gewinner in der Kategorie ,Kita des Jahres' ist… und da ist der Name Programm… die Integrative Sprach-Kita in Oranienbaum-Wörlitz!“ war eine einzigartige, aufregende gemeinsame Reise. Wir sind noch ein Stück mehr zusammengewachsen. Jeder hier kommt gerne her, das ist wichtig. Man muss seine Aufgaben mögen, sich ständig neuen Herausforderungen stellen und verstehen, dass ein Prozess niemals endet.
Preisträger des Deutschen Kita-Preises 2021 in der Kategorie „Kita des Jahres“: Die Integrative Sprach-Kita „Villa Sonnenschein“ aus Oranienbaum-Wörlitz | ©DKJS/J. Erlenmeyer & N. Götz
Wir erinnern uns noch, wie aufgeregt wir waren, als das Filmteam sich angekündigt hatte, mitten in unserem Park-Projekt. Also stand fest, dass wir dem Filmteam unseren Park zeigen, wie wir dort forschen, Neues entdecken, Gebäude und Brücken des Parkes benennen und sogar kleine Episoden mit geschichtlichem Hintergrund vorspielen! Wie zum Beispiel auf der Wolfsbrücke, wo spontan zwei Kinder begannen, vor Ort zu improvisieren. Einer war der Fürst, einer war der Bauer Wolf. Und der Fürst sagte zum Bauern: „Bauer Wolf, ich möchte meinen Park vergrößern. Bitte verkaufe mir dein Land.“ Und der Bauer antwortete: „Nur, wenn irgendetwas hier meinen Namen trägt“. Und so bekam die Brücke den Namen Wolfsbrücke und heute noch fahren die Gondeln durch den Wolfskanal. Auch im Gespräch mit dem Filmteam wurde uns klar, welchen Schatz wir hier vor der Haustür haben und jeden Tag nutzen können, nicht zuletzt die Fährüberfahrten. Im Park finden Angebote jeder Art statt, mathematische, künstlerische, musikalische. Und da wir Sprach-Kita sind, dürfen wir seit Kurzem eine fahrbare Theaterbühne unser Eigentum nennen, auf der wir unsere kreativ-schöpferischen Darstellungskünste vor Publikum präsentieren können! Es war ein wunderschöner Tag, die beiden Kameramänner nahmen uns sofort die Aufregung. Wir waren fünf Stunden unterwegs! Und wenn wir heute das Filmchen sehen, erfüllt es uns mit Stolz, was unsere Kinder über unseren Park bereits wissen. Ständig gilt es, neue Forscherfragen zu beantworten – was für Kleidung trug der Fürst, warum hatten alle Perücken auf, was für Spielzeug hatten die Kinder früher, gab es die Krokuswiese schon, welche Gebäude befinden sich auf dem Eisenhart… Es freut uns, wie authentisch dieses Filmchen unseren Alltag widerspiegelt! Danke an das Filmteam vom Deutschen Kita-Preis! Das Tolle war, wir mussten einfach nur tun, was wir jeden Tag tun – aufmerksam und neugierig unsere Umgebung entdecken.
Zahlen zum
Deutschen Kita-Preis
Klein aber fein!
Mit 21 Kindern war der Waldkindergarten Frischlinge e.V. aus Neuss (2019), die bisher kleinste Einrichtung unter allen nominierten Kitas.
299 Kinder kommen täglich in die Kneipp-Kita "Knirpsenland" aus Weißenfels (2019). Damit ist sie die größte nominierte Kita aus allen Durchgängen.
Arbeit, die gut ankommt!
673 Einrichtungen wurden für den Deutschen Kita-Preis empfohlen (2019 – 2022).
Wir wollen gute Qualität sichtbar machen: 17.000 Kilometer legte unser Filmteam bei ihren Reisen quer durch die Republik zurück. Die Ergebnisse finden Sie hier.
Das öffentliche Interesse ist groß! So oft wurde in der Presse über die Auszeichnung und die Teilnehmenden berichtet.