Preisträger 2021

Die Preisträger des Deutschen Kita-Preises 2021 wurden am 9. Juni 2021 in einer digitalen Preisverleihung bekannt gegeben. Die Auszeichnung ist mit insgesamt 130.000 Euro dotiert und wird in den Kategorien „Kita des Jahres" und „Lokales Bündnis für frühe Bildung des Jahres" verliehen. Jeweils 25.000 Euro gehen an die Erstplatzierten und jeweils 10.000 Euro an die vier Zweitplatzierten in beiden Kategorien.

Erstplatzierte in der Kategorie „Kita des Jahres 2021"

 

Integrative Sprach-Kita Villa Sonnenschein"
Oranienbaum-Wörlitz

Preisträger Kita des Jahres 2021
© DKJS/ Sebastian Gabsch

Das sagt die Jury:

Die Integrative Sprach-Kita „Villa Sonnenschein“ in Oranienbaum-Wörlitz ist ein beeindruckendes Beispiel für eine gelebte Gemeinschaft und ein stärkendes Miteinander aller Kinder und Erwachsenen. Kinder mit und ohne Beeinträchtigung werden nicht nur von ihren Fachkräften individuell gefördert und unterstützt, sondern helfen sich im Alltag gegenseitig, z. B. indem ältere Kinder den Jüngeren lernbegleitend zur Seite stehen. Besonders beeindruckt hat die Jury auch, dass sich Kita und Träger als lernende Organisationen verstehen. Mit vielfältigen Instrumenten und zusammen mit den Eltern wird stetig an der Verbesserung der Qualität gearbeitet.

 

Zweitplatzierte in der Kategorie „Kita des Jahres 2021"

Zweitplatzierte Kita des Jahres
© DKJS/ Sebastian Gabsch

AWO Kita Marshallstraße
Gießen

Das sagt die Jury:

  • Fachkräfte besuchen die Kinder und ihre Familien schon vor der Eingewöhnung zuhause
  • digitale Medien werden auf vielfältige Art genutzt
  • Gemeinsam engagieren sich die Fachkräfte in hohem Maße und mit vielfältigen Projekten im Sozialraum, indem sie sich beispielsweise für Menschen in Not und mit Fluchterfahrung einsetzen oder Familien bei der Bewältigung der Corona-Pandemie unterstützen.

 

Kita Berlin Kids International
Berlin-Pankow

Das sagt die Jury:

  • Bei der Kita „Berlin Kids International“ ist der Name Programm: Internationalität und Diversität sind Teil der pädagogischen Arbeit.
  • Es wird im Kita-Alltag aufgegriffen, was die Kinder individuell bewegt. Dabei spielen auch gesellschaftspolitische Entwicklungen und Themen wie Nachhaltigkeit, Umweltschutz oder Rassismus eine Rolle. Die Kinder lernen, mit ihren Gefühlen umzugehen, Fragen zu diskutieren und Kompromisse zu schließen.
  • Die Familien der Kinder sind wichtiger Bestandteil der Bildungsarbeit: Die Familien bringen sich und ihre Kulturen in das Kita-Leben ein. Auch reagieren die Fachkräfte sensibel auf besondere Belastungssituationen der Familien. Beispielsweise wurden während der Corona-Pandemie individuelle Unterstützungsangebote organisiert oder Ideen für gemeinsame Beschäftigung geteilt.

 

Evangelische integrative Kindertagesstätte Sonnenkinderhaus
Rostock

Das sagt die Jury:

  • Besonders beeindruckt hat die Jury, wie die Kita das räumliche Umfeld mitgestaltet und das überdurchschnittliche Engagement der Fachkräfte. Das Kita-Team engagiert sich weit über den normalen Kita-Alltag hinaus für die Belange der Kinder und deren Familien. Gemeinsam mit vielen anderen Akteuren des Stadtteils gestalten sie hier den Alltag mit: Vom gemeinsam ausgerichteten Flohmarkt über Beratungsstellen, die für alle Bewohner offen stehen bis hin zur Beteiligung am Stadtteiltisch ist das „Sonnenkinderhaus“ aktiv in die Stadtteilarbeit in Lütten Klein eingebunden.

 

ZEBRA VERDE
Köln

Das sagt die Jury:

  • Die Fachkräfte gestalten den Tagesablauf nah an den Bedürfnissen der Kinder und knüpfen bei ihrer Arbeit an deren Themen und Interessen an. So können die Kinder zum Beispiel aktiv an der Gestaltung des Alltags, der Räume oder des Umfelds mitwirken.
  • Hervorzuheben ist auch die enge Zusammenarbeit mit den Familien und ihre Einbindung in den Alltag. Auch in der Corona-Pandemie unterstützten die pädagogischen Fachkräfte die Familien mit digitalen und hybriden Bildungs- und Gemeinschaftsangeboten, fanden kreative Lösung zur Einbindung der Eltern und behielten die enge Verbundenheit zu den Familien bei.
  • Das Kita-Team entwickelt sich, seine pädagogische und konzeptionelle Arbeit immer weiter und bezieht in diesen Entwicklungsprozess die Kinder mit ein.

 

Erstplatzierte in der Kategorie Lokales Bündnis für frühe Bildung des Jahres 2021

 

BildungsCampus Tarp e.V.
Tarp

Lokales Bündnis des Jahres 2021
© DKJS/ Sebastian Gabsch

Das sagt die Jury:

Der nördlichste Finalist hat im Auswahlprozess die Jury von sich überzeugen können. Sie lobte besonders, welchen Stellenwert Kindorientierung und ihre Beteiligung in der Arbeit des Bündnisses einnehmen: Kinder werden als Akteure gesehen, die vielfältige Möglichkeiten haben, sich einzubringen. Außerdem ist es dem „Bildungscampus Tarp e.V.“ vorbildlich gelungen, in kurzer Zeit eine professionelle Struktur aufzubauen, sodass auch die vielfältigen Herausforderungen des ländlichen Raums sehr gut bewältigt werden.

 

Zweitplatzierte in der Kategorie „Lokales Bündnis für frühe Bildung des Jahres 2021"

Zweitplatzierte in der Kategorie Lokales Bündnis für frühe Bildung des Jahres 2021
© DKJS/ Sebastian Gabsch

Monheim für Kinder
Monheim am Rhein

Das sagt die Jury:

  • Das Monheimer Bündnis kann sich aus Sicht der Jury zurecht Hauptstadt für Kinder nennen! Es ist eine beispielhafte Initiative, die sowohl in der Region als auch bundesweit als Leuchtturm mit Signalwirkung andere zur Nachahmung inspiriert.
  • Das Bündnis zeichnet sich durch klare und professionelle Strukturen aus, die auf Teilhabe und Mitbestimmung aller relevanten Akteur:innen basieren. Alle Träger, Fachkräfte, aber auch Kultureinrichtungen und weitere Akteure werden in die Bündnisarbeit einbezogen. So gelingt es der Stadt Monheim seit Jahren, eine lebendige Bildungslandschaft für Kinder und Eltern zu gestalten.
  • Beeindruckt hat die Jury, wie in dem Bündnis Kinder und Familien von Anfang an begleitet werden: Im Fokus stehen die Familien und jedes Kind mit seiner spezifischen Lebenssituation, umso Chancen für alle Kinder zu öffnen.

 

Qualität im Dialog
Auetal/Rinteln/Hessisch Oldendorf

Das sagt die Jury:

  • Das Bündnis zeigt beispielhaft, wie es über drei Kommunen hinweg gelingt, vorhandene Ressourcen in der Zusammenarbeit klug zu nutzen und Qualitätsentwicklung in der frühen Bildung sowie Demokratieförderung auf höchstem Niveau gemeinsam mit Kindern, Familien und Fachkräften voranzutreiben. 
  • Das Bündnis war bereits 2019 Finalist des Deutschen Kita-Preises und hat die aufgezeigten Potenziale aufgegriffen, weiterentwickelt und umgesetzt. Durch Elternabende und Befragungen bezieht das Bündnis ganz besonders stark alle relevanten Akteur:innen, insbesondere Familien, mit in ihre Arbeit ein und beteiligt diese beispielsweise auch an der (Weiter-)Entwicklung von Fragebögen. 
  • Besonders beeindruckt hat die Jury die Bündnisarbeit während der Pandemie. Mit der Broschüre zum „Kita-Leben in besonderen Zeiten“ ist dem Bündnis eine Sammlung von Praxisbeispielen gelungen, die sowohl Fachkräften als auch Eltern und Kindern Inspirationen und Orientierung für den Alltag in der Pandemie und auch darüber hinaus gibt.

 

Erfinderkiste
Oderwitz

Das sagt die Jury:

  • Die „Erfinderkiste“ bietet als Ankerpunkt einen großen Mehrwert für die Menschen vor Ort, nicht nur in Oderwitz, sondern im gesamten Landkreis bis nach Polen und Tschechien.
  • Kinder und Familien stehen hier im Mittelpunkt, was sich z.B. auch darin zeigt, dass das Bündnis während der Corona-Pandemie verschiedene Hilfsdienste für Jung und Alt bot. So wurde Nachbarschaftshilfe geleistet und Kindern das Mittagessen nach Hause gebracht.
  • Besonders beeindruckt hat die Jury die konsequente Ausrichtung der Arbeit des Bündnisses an den Wünschen und Ideen der Kinder. Sie wurden an der Entstehung des Bildungs- und Freizeitzentrums maßgeblich beteiligt und ihre Wünsche an den Ort wurden berücksichtigt und umgesetzt.

 

Thüringer Eltern-Kind-Zentrum „Anne Frank“
Jena

Das sagt die Jury:

  • Das Eltern-Kind-Zentrum „Anne Frank“ ist ein Paradebeispiel für gelebte Partizipation und Vernetzung und leistet wunderbare Arbeit für die Kinder und Familien in Jena.
  • Das Bündnis bindet Kinder und Familien aktiv in Ihre Arbeit mit ein und lädt sie zum Mitgestalten ein. Dabei orientiert sich die Arbeit stark an den Lebenswelten und Bedürfnissen der Kinder und Familien. Mit einer bedürfnisorientierten Beratung und Unterstützung leistet das Eltern-Kind-Zentrum „Anne Frank“ einen ungemein wichtigen Beitrag zur Chancengleichheit in Jena-Lobeda.
  • Die Jury hat beeindruckt, wie viele unterschiedliche Akteurinnen und Akteure das Bündnis mittragen und mit anpacken. Bei den vielfältigen Angeboten ist für jeden etwas dabei – von Töpfern, Tanzen und Musizieren über Logopädie bis hin zu einer Krabbelgruppe, einer Kinderakademie und einem mobilen Café.
  • Aus Sicht der Jury gelingt dem Bündnis insbesondere die aktive Einbindung der Eltern sehr gut, die als die wichtigsten Bündnispartnerinnen wahrgenommen werden. Entsprechend treten sie nicht nur als Konsumentinnen von Angeboten auf, sondern als aktive Mitgestalterinnen.