Das ist das Bildungsnetz Heerstraße Nord - AG Frühe Förderung | ©DKJS/ Jakob Erlenmeyer und Nikolaus Götz
Ort: Berlin-Spandau
Bundesland: Berlin
Handlungsfeld: Chancengleichheit, Eltern stärken
Aktiv seit: 2011
Wirkungsradius: Großstadtbezirk
Kontakt: Gemeinwesenverein Heerstraße Nord e.V., Quartiersmanagement Heerstraße, Christian Porst (Leitung Quartiersmanagement Heerstraße/ stv. Bündnissprecher), Blasewitzer Ring 32, 13593 Berlin, E-Mail: porst@heerstrasse.net, Tel.: 030 6174 0077, www.staaken.info/Bildungsnetz
Ganz im Westen, am Stadtrand Berlins, ist die Arbeitsgemeinschaft Frühe Förderung, die Bestandteil des Bildungsnetzes Heerstraße Nord ist, zu Hause. Hier kooperieren verschiedene Akteure wie Kitas, Grundschule, Familienzentren, Kinderärzte, Jugendamt, Kinder- und Familienprojekte miteinander, um die Lebenschancen aller Kinder im Quartier zu verbessern und Eltern aktiv in die Bildungsarbeit einzubeziehen. Vor allem die ganz Kleinen stehen im Mittelpunkt des Geschehens: Seit der Gründung im Jahr 2011 wurden im Bereich der frühen Förderung zwei Projekte entwickelt und an freie Träger vergeben. Die Arbeitsgemeinschaft begleitet auch Projektdurchführung und Evaluation. Die „Kita-Sozialarbeit“ ist bereits eine Erfolgsgeschichte im Kiez und darüber hinaus. Sozialarbeiter und Sozialarbeiterinnen unterstützen hier Kitas bei der Elternarbeit, können so frühzeitig präventiv wirken und gleichzeitig auch das pädagogische Personal unterstützen und entlasten.
In einem weiteren, neuen Projekt werden Eltern, insbesondere Alleinerziehende und Familien ohne Kita-Platz mit Kindern unter drei Jahren, vor allem durch aufsuchende Arbeit im Sozialraum, gestärkt. Familien können hier auf das Know-how und das Engagement der einzelnen Akteure bauen und finden in diesem Bündnis nicht nur Beratung, sondern vor allem auch ganz praktische und unbürokratische Unterstützung sowie Begleitung.
- Das Bündnis zeichnet sich durch sein unbeirrbares Engagement aus und beeindruckt die Jury durch die außerordentliche Motivation, allen Kindern in einem besonders belasteten Berliner Stadtteil (über 70% der Kinder leben in Familien, die Empfänger von Sozialleistungen sind) von Anfang an verbesserte Lebens- und Bildungschancen sowie Teilhabe zu ermöglichen. Alle Akteure eint der Geist, nicht aufzugeben. Trotz der fehlenden nachhaltigen Planbarkeit aufgrund der wiederholten Projektförderung ist das Netzwerk durch eine relative Stabilität gekennzeichnet.
- Die Arbeit des Bündnisses setzt sehr früh an, bereits vor der Geburt, sodass den Familien unmittelbar eine Begleitung zum Wohle der Kinder angeboten werden kann und die Kinder über einen langen Zeitraum von der Unterstützung profitieren. Das Bündnis ist sich der besonderen Bedeutung des frühen Kindesalters für die kindliche Entwicklung sehr bewusst und verbessert die Lebenschancen der Kinder im Sozialraum auf diese Weise besonders nachhaltig. Auch stärkt es Eltern in ihrer Erziehungskompetenz, unter anderem durch das innovative und zugehende Beratungskonzept der Kita-Sozialarbeit. Die Niederschwelligkeit der Angebote schätzt die Jury als vorbildlich ein. Der ganzheitliche Ansatz bietet Familien wirkungsvolle Hilfe zur Selbsthilfe.
- Besonders beeindruckend ist auch die Zusammensetzung und Größe des Bündnisses, in dem das zielorientierte Zusammenwirken außergewöhnlich gut gelingt und mit viel Herzblut und persönlichem Einsatz erfolgt. Die Vielfalt der multiprofessionellen Perspektiven, inkl. dem Gesundheitsbereich, führt zu ganzheitlichen, innovativen und effektiven Lösungen. Dabei arbeitet das Bündnis sehr prozessorientiert in einer guten Mischung aus strukturell abgesicherten, regelhaften sowie flexiblen Austausch- und Arbeitsformaten und sowohl mit externer Evaluation als auch regulärer gemeinsamer Reflexion.