Das ist die Kita Bergfelderweg | ©DKJS/J. Erlenmeyer und N. Götz
Ort: Dresden
Bundesland: Sachsen
Größe: 84 Kinder, 11 Mitarbeitende
Träger: TSA Bildung und Soziales gGmbH
Unsere Stärke: Bedürfnisorientierte offene Arbeit, Inklusion, Partizipation, Erziehungspartnerschaften
Zum Abstimmen ziehen die Kinder der Dresdner Kita Bergfelderweg ihre Hausschuhe aus. Diese legen sie dann auf eines von mehreren Symbolen und zeigen so, was sie heute machen wollen. Demokratische Entscheidungen trifft auch der von den Jüngsten gewählte Kinderrat, der sich beispielsweise Themen aus dem „Sorgenfresserchen“ im Flur widmet. Die individuellen Bedürfnisse finden ebenfalls Beachtung: So arbeitet das Kita-Team mit der Universität Dresden zusammen, um ein Kind mit Diabetes optimal zu versorgen. Oder es räumt einen Extra-Raum frei, damit eines der älteren Kinder dort ungestört seine Windel wechseln kann. Die Begeisterung eines anderen Kindes über eine Baustelle führt zu Exkursionen, Fotowänden, Gesprächsrunden sowie zahlreichen Bauprojekten. Die Interessen der Jüngsten stehen im Mittelpunkt der offenen pädagogischen Arbeit. Daher ist es kein Wunder, dass auch die Schulkinder ihre ehemalige Kita gemeinsam mit ihren Eltern immer noch gerne besuchen kommen.
Das sagt die Jury
Besonders beeindruckt hat die Jury, wie sich die Mitarbeitenden mit externer Unterstützung eine bemerkenswerte und zukunftsweisende Haltung zu Inklusion erarbeitet haben. Eindrucksvoll nehmen die pädagogischen Fachkräfte die unterschiedlichen Bedürfnisse der Kinder wahr und finden Lösungen, um jedes Kind zu fördern. Überzeugt hat die Jury auch, wie vielfältig der Träger das Kita-Team unterstützt. Gemeinsam mit der eigenen Fachschule für Aus- und Weiterbildung sowie einem Fortbildungsinstitut werden die Arbeitsbedingungen und die Qualität in der Dresdner Kita kontinuierlich verbessert.
- Beeindruckend sind die engen Beziehungen und das vertrauensvolle, respektvolle Verhältnis zu allen Kindern. Dabei wird besonders auf die Wahrung der Kinderrechte und Teilhabe aller Kinder geachtet. Um grenzüberschreitendes Verhalten auszuschließen, gibt es eine Verhaltensampel. Mit dieser können Kinder auf die Überschreitung ihrer Grenzen hinweisen. Vertrauensvolle Beziehungen herrschen auch im Team untereinander: Bei Überforderung im Team wird sofort reagiert und aufeinander geachtet.
- Viele unterschiedliche impulsgebende Themenräume auf drei Etagen, die die Kinder frei nutzen und eigenständig wechseln können, laden zum Forschen und Spielen ein. Dazu gehören unter anderem das Atelier, die Forscherwerkstatt, der Bewegungsraum, die Werkstatt, der Bauraum oder das Außengelände. Hier können die Kinder beispielsweise mit Werkzeug spielen oder ein selbstgebautes Schlagzeug nutzen.
- Die pädagogischen Fachkräfte nehmen unterschiedliche Bedürfnisse einzelner Kinder wahr und finden Lösungen, so dass alle Kinder gefördert werden können. Das Team hat sich eine eindrucksvolle und zukunftsweisende Haltung zu Inklusion erarbeitet, bei Bedarf wird externe Unterstützung gesucht.
- Besonders lobt die Jury auch, wie gut die Potenziale von Digitalisierung genutzt werden – etwa für die Optimierung von organisatorischen Abläufen, der Zusammenarbeit und der Einbeziehung von Eltern, aber auch im Spiel der Kinder.
- Die Einrichtung ist mit allen Eltern im Kontakt, überwindet hierbei Sprachbarrieren und lädt Eltern proaktiv zum Hospitieren in die Einrichtung ein. Weil die Pädagog*innen Eltern als Expert*innen ihrer Kinder wahrnehmen, suchen sie aktiv den Austausch. Darüber hinaus sind der Eltern- und Kinderrat inhaltlich miteinander verbunden.
- Auch der Träger ist in seinem besonderen Engagement herausragend. Neben der vielfältigen Unterstützung für die Fachkräfte ist die Verknüpfung mit einer eigenen Fachschule für Aus- und Weiterbildung sowie dem selbst gegründeten Fortbildungsinstitut eine große Stärke dieser Einrichtung. Es wird Verantwortung für die Aus und -weiterbildung der Fachkräfte übernommen und für bessere Arbeitsbedingungen sowie Qualitätsentwicklung gesorgt.
- Es herrscht eine enge Kooperation mit der trägerinternen Krippe. Die Teams halten gemeinsam Sitzungen und Studientage ab, es gibt eine gemeinsame kollegiale Beratung und alle Feste werden gemeinsam gefeiert. Neben dem bereichernden Austausch auf fachlicher Ebene wird den Kindern so ein sanfter Übergang ermöglicht.
- Das Team zeichnet sich durch eine hohe Prozessorientierung aus, hierbei ist die Selbstreflexion selbstverständlich für die Fachkräfte: Verbesserungsbedarfe werden aufgenommen und bearbeitet.