Das sind die Campuskinder | ©DKJS/Jakob Erlenmeyer und Nikolaus Götz
Ort: Hannover
Bundesland: Niedersachsen
Größe: 189 Kinder, 52 Mitarbeitende
Träger: Medizinische Hochschule Hannover (MHH)
Unsere Stärke: Bilinguale Erziehung (Immersionsmethode), Situationsansatz, offenes Konzept
Eines haben alle Kinder in der Kita Campuskinder gemeinsam: Ihre Eltern arbeiten an der Medizinischen Hochschule Hannover, viele im Dreischicht-System. So sind die Jüngsten manchmal auch abends oder am Wochenende in der Kita – das aber sehr gerne. Denn hier können sie eigenständig spielen, ihre Stärken entdecken und mitbestimmen: Etwa, welches Klettergerüst im Garten oder welche Spielzeuge in den Räumen stehen sollen. Die Kinder, Eltern und Fachkräfte initiieren auch Pflanz-Projekte, Spendenläufe und Schwimmkurse. Die Ausflüge in den Wald, der Gang zum Supermarkt und der bilinguale Kita-Alltag, in dem eine Fachkraft englisch spricht, bieten vielfältige Lernanlässe. Im Wechsel leiten Kinder den Morgenkreis: Dann wählen sie den Tischspruch und die Spiele aus, zählen die Anwesenden in zwei Sprachen und ziehen die Wetterpuppe Maxi an. Maxi zeigt den Kindern, wie sie sich zum Rausgehen anziehen sollten – und steht damit sinnbildlich für die Mitwirkung und Selbstständigkeit aller Campuskinder.
Das sagt die Jury
Die Kita hat die Jury unter anderem mit ihren flexiblen und bedarfsgerechten Öffnungszeiten überzeugt. Diese ermöglichen es beispielhaft, Familie und Beruf in Einklang zu bringen. Mit feinem Gespür für das Wohl der Kinder und Familien achten die pädagogischen Fachkräfte auf gute, individuelle Betreuungsumfänge. Zudem lobt die Jury, wie stark sich die Kita an den Kindern und ihren Familien orientiert: Das Team ist zweisprachig aufgestellt und englische Native Speaker bringen Sprache spielerisch in den Alltag.
- Die flexiblen und bedarfsgerechten Öffnungszeiten der Campuskinder ermöglichen es, dass Familie und Beruf gut in Einklang gebracht werden können. Die Kita bietet Betreuung auch während Abend-, Wochenend- und Feiertagsschichten an und hat nur fünf Schließtage im Jahr. Dabei haben die Fachkräfte ein feines Gespür für das Wohl der Kinder und Familien und achten auf gute individuelle Betreuungsumfänge. Kinder ab acht Wochen finden eine für sie gewohnte Umgebung und einen kontinuierlichen Lebensraum vor und die Pädagog*innen kommen den Bedürfnissen der Kinder individuell nach. So können die Kinder etwa im Kinderwagen schlafen, wenn sie bereits sehr früh in die Kita kommen. Für ältere Kinder gibt es auf deren Wunsch einen „erzieherfreien“ Raum zum Entspannen.
- Alle Aktivitäten sind für die Kinder freiwillig und die Kinder können ihrem individuellen Bedürfnis nach Ruhe und Bewegung nachgehen. Die Selbstständigkeit der Kinder ist ein wichtiges Ziel der Campuskinder und jedes Kind wird in seiner eigenen Persönlichkeit gesehen.
- Orientiert an den Bedarfen der Familien ist die Einrichtung zweisprachig aufgestellt. Sprache wird durch englische Native Speaker spielerisch in den Alltag eingebracht. Darüber hinaus finden Morgenkreise in verschiedenen Sprachen der Kinder, zum Beispiel russisch, arabisch oder spanisch, statt.
- Ein großes Augenmerk der pädagogischen Fachkräfte liegt auf der emotional engagierten Beziehungsarbeit, insbesondere auch mit den jüngsten Kindern. Unter den Fachkräften und Kindern werden vertrauensvolle Beziehungen gelebt.
- Die UN-Kinderrechte gehören fest zum Leitbild der Kita. Eine Verhaltensampel, die das Team erarbeitet hat, orientiert sich an den Kinderrechten. Durch einfühlsame Wahrnehmung wahren die Pädagog*innen die Grenzen und Rechte aller Kinder. Kinder bestimmen tagtäglich über ihre Tätigkeiten, Spielorte und Spielpartner*innen.
- Das Team der Campuskinder stellt Partizipation von Kindern klar in den Mittelpunkt seines Handelns. Die Fachkräfte haben differenzierte und durchdachte Beteiligungsformate geschaffen. Es gibt beispielsweise ein gewähltes Kinderparlament und ein für Kinder transparentes Beschwerdemanagement. Auf Wunsch der Kinder gibt es demnächst ein eigenes Kinderrestaurant. Bei der Gestaltung und Auswahl der Einrichtung konnten die Kinder mitentscheiden. So wird in der Kita Demokratie auf vielen Ebenen gelebt.
- Es ist dem Team wichtig, die Eltern trotz ihrer individuellen Arbeitszeiten stets gut in den Kita-Alltag einzubinden und zu informieren. Für Eltern, die neu in der Kita sind, gibt es neben dem Willkommensbrief verschiedene Gespräche im Eingewöhnungsprozess und einen Fragebogen zu den Gewohnheiten des Kindes.
- Die Kita nutzt die Ressourcen im Sozialraum und die Kinder profitieren insbesondere von der starken Kooperation mit der Uniklinik. So werden gemeinsam beispielsweise Therapien und Schwimmunterricht direkt im Kita-Alltag ermöglicht.